Urlaub mit Baby auf Juist

Urlaub auf Juist: Entschleunigen auf der Nordseeinsel

FAMILIE, Reise

Der erste Urlaub mit Baby sollte ruhig und entspannt sein. Ein ideales Ziel dafür ist die Nordseeinsel Juist. Hier wird Entschleunigung gelebt.

Die Seele baumeln lassen, den Akku aufladen, entschleunigt leben – das sind die ultimativen Ziele für den ersten Urlaub mit Baby. Uns zieht es zum Krafttanken nach Juist, jene Nordseeinsel, die sich auf Plattdeutsch „Töwerland“ nennt, was Zauberland bedeutet.

So kommt man auf die Nordseeinsel Juist

Rund acht Kilometer vom deutschen Festland entfernt liegt sie, die größte der Ostfriesischen Inseln. Dabei ist Juist maximal 900 Meter breit, dafür aber rund 17 Kilometer lang. Eine babyfreundliche Art der Anreise ist die mit der Bahn bis Norddeich Mole. Wer mit dem Intercity anreist, kann ein Kleinkindabteil buchen und hat so einen Rückzugsort für die Familie. Direkt gegenüber dem Bahnhof in Norddeich Mole befindet sich der Fähranleger. Da die Fähre nur bei Flut fahren kann, ändert sich die Abfahrtszeit täglich tidenabhängig.

Wichtig für die Planung: Die Fähre fährt in den Sommermonaten zweimal täglich, den Rest des Jahres nur einmal pro Tag. Bei Großstädtern rufen solche Gegebenheiten Unbehagen hervor: Spontane Trips aufs Festland? Nicht möglich! Fähre verpasst? Pech gehabt! Aus diesem Grund, berichten uns Inselbewohner, begeben sich schwangere Töwerländerinnen schon ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtstermin aufs Festland. Dort beziehen sie eine Ferienwohnung oder kommen bei Freunden unter, damit sie schnell in einem Krankenhaus sind, sobald die Wehen losgehen.

Alternativ kann man Juist auch mit dem Inselflieger erreichen und verlassen. Je nach Saison fliegt er bis zu zehn Mal täglich von Norddeich nach Juist und zurück – aber nur bei gutem Wetter.

Wir entscheiden uns für die Fähre, die mit dem Kinderwagen stufenlos befahrbar ist. Die Überfahrt dauert 90 Minuten und ist für kleine Passagiere schon ein Highlight. Auf dem Sonnendeck gibt es wehende Fahnen zu bestaunen und die Luft riecht herrlich salzig.

Urlaub mit Baby auf Juist

Die Insel Juist ist komplett autofrei

Bereits beim Verlassen der Fähre ist die Besonderheit von Juist nicht zu übersehen: Pferdekutschen und Lastenräder warten auf der Mole auf Urlauber, um sie oder deren Gepäck zu den Hotels zu fahren. Die Insel ist nämlich autofrei. Bis auf Möwengeschrei, das Geklapper der Pferdehufe und Meeresrauschen herrscht Ruhe. Herrlich! Das Ziel der Insel, bis 2025 klimaneutral zu sein, ist für eine Tourismusregion recht ambitioniert, dank der fehlenden Autos aber durchaus realistisch.

Auf Juist ist praktisch alles fußläufig erreichbar: der Strand, die Geschäfte, die Restaurants. Wer schneller vorankommen oder die gesamte Insel erkunden möchte, steigt einfach aufs Fahrrad. Wir mieten uns zwei Räder, das Baby kommt in einen Anhänger. Der Fahrradverleih Germania in der Dorfmitte ist bestens auf kleine Gäste eingestellt.

Unsere Tour führt uns den Deich entlang durch den kleinen Ortsteil Loog zum Hammersee und weiter bis zur Westspitze der Insel, dem Billriff. Bei guter Sicht erspäht man von hier die Vogelinsel Memmert und manchmal auch die Nachbarinsel Borkum. Ebenfalls lohnenswert ist eine Fahrradtour Richtung Flughafen bis zu den Ententeichen. Dort kann man ein Stück über den Otto-Leege-Pfad wandern.

Urlaub mit Baby auf Juist

Entspannter Urlaub mit Baby auf Juist

Auf Juist gibt es feinsten Sandstrand, kilometerlang. Dieser schreit geradezu nach ausgedehnten Spaziergängen, die auch mit Baby in der Trage gut handelbar sind. Ob barfuß im Sommer oder mit Gummistiefeln in der Nebensaison, hierbei kann man die Kraft der Natur auf sich wirken und sich den Kopf durchpusten lassen. Genug gelaufen? Dann rein in den Strandkorb und dem Meer lauschen.

Nicht nur bei schlechtem Wetter einen Besuch wert ist das Meerwasser-Erlebnisbad „TöwerVital“, das auf einer der höchsten Dünen thront. Dort können Gäste in 32 Grad warmem Nordseewasser baden – und zwar bei Vorlage der Kurkarte, mit der es allerlei Vergünstigungen gibt, jeden Tag eineinhalb Stunden kostenlos! Außerdem bietet das „TöwerVital“ eine sagenhafte Strand-Panorama-Sauna, Massagen und einen Kinderbereich, in dem der eine Elternteil den Spross beaufsichtigt, während der andere sich verwöhnen lässt.

Wer gerne viel Programm hat, kann aus zahlreichen Gesundheitsangeboten und Sportaktivitäten wählen. Wer hingegen komplett abschalten möchte, kann sein Smartphone für die Dauer des Urlaubs bei der Kurverwaltung abgeben – Digital Detox at its best!

 

Urlaub mit Baby auf Juist


Babyfreundlich übernachten auf Juist

Wir kommen im Strandhotel Kurhaus Juist unter, das leicht erhöht am nördlichen Strand der Insel liegt. Mit seiner gigantischen Glaskuppel ist der im Stil eines Grandhotels errichtete Bau schon von Weitem ein Blickfang. Unser Zimmer ist mit einem Reisebett fürs Baby und einem Windeleimer ausgestattet, für den Kinderwagen gibt es extra einen Parkplatz. Im Restaurant erwartet man uns mit Hochstuhl, Lätzchen, Malunterlage und Stiften.

Da es auch im Hotel ein Schwimmbad, eine Sauna sowie einen Fitness- und Wellnessbereich gibt, können wir immer wieder spontan kleine Auszeiten nehmen, ohne groß packen und das Hotel verlassen zu müssen – je nach Laune des kleinen Reisebegleiters. Für ihn gibt es übrigens Schwimmwindeln, sodass diese beim nächsten Mal nicht mehr auf der Packliste landen müssen.

Das Strandhotel Kurhaus Juist wurde ebenso wie das Hotel Achterdiek, das Nordseehotel Freese und das Hotel Atlantic Juist jüngst im Wellnessreport 2019 des Kurzreiseportals „Travelcircus“ und vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft als Topdestination ausgezeichnet. In Töwerland lässt es sich wirklich wunderbar relaxen!

Urlaub mit Baby auf Juist

Das hat die Inselküche zu bieten

Was passt besser zu einem entspannten Urlaub als ein Slow-Food-Restaurant? Also nichts wie ins „Danzer’s“ im Hotel Achterdiek, das einzige Restaurant auf Juist, in dem konsequent nach den Grundsätzen der Slow-Food-Bewegung gekocht wird.

Wer es traditionell mag, sollte im Hafenrestaurant Juist einkehren. Familie Wessels betreibt das Lokal seit zwei Jahrzehnten. Am Interieur hat sich seitdem nicht viel geändert, an der ausgezeichneten Küche ebenso wenig. Nicht superschick, aber richtig gut. Unbedingt reservieren! Für einen Nachmittagskaffee oder einen Aperitif ist das Café Meeresleuchten ein guter Tipp. Nicht versäumen dürfen Urlauber auf der Insel einen Ostfriesentee. Den gibt es mit frisch gebackenen Waffeln zum Beispiel im „Lütje Teehuus“.

Text: Rebekka Rein

Bilder: Juist PR, Gettyimages

 

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