Umweltfreundlich und nachhaltig: Stoffwindeln von der Windelmanufaktur

BABY, Pflege

Fenke Gabriel-Schwan

Stephanie Oppitz ist Architektin, Designerin, Ingenieurin, Dreifachmama – und bezeichnet sich selbst als Visionärin und Macherin. Sie hat immer neue Ideen und geht diese mit viel Energie an. Eine davon ist die Windelmanufaktur, wozu wir die Gründerin im Interview befragt haben.

Lunamum.de: Wie kamen Sie auf die Idee, sich mit dem Thema Windeln näher zu befassen?

Stephanie OppitzStephanie Oppitz: Es gab einen Zeitpunkt, an dem drei unserer Kinder Windeln trugen und wir somit unheimlich viel Müll produzierten. Uns wurde klar: Wir bemühen uns jahrelang um ein nachhaltiges und umweltverträgliches Leben und wollen unseren Kindern ein gutes Vorbild sein, aber bei den Windeln waren wir noch keinen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Ich besorgte Mullwindeln, Bindewindeln und Wollüberhosen und begann, alle drei Kinder damit zu wickeln.

Wann haben Sie die Windelmanufaktur gegründet?

Ich probierte Verschiedenes aus, fand aber, dass alle vorhandenen Stoffwindeln entweder von schlechter Qualität und Passform waren, viel Wäsche produzierten oder schlichtweg nicht schön aussahen. Schließlich kam ich auf die Idee, das für uns perfekte Stoffwindelsystem einfach selbst zu kreieren. Ich produzierte einen Prototyp nach dem anderen, bis irgendwann tatsächlich die ManufakturWindel geboren war. Im Januar 2013 war es dann so weit – die WindelManufaktur konnte starten!

Was zeichnet Ihre Windeln aus?

Die WindelManufaktur-Windel ist eine dreiteilige Windel aus schön designter Außenwindel, feuchtigkeitsdichter Innenwindel und der saugfähigen Einlage. Durch diese Modularität sind wir in unseren gestalterischen Möglichkeiten komplett frei und können die schönsten Designs für unsere Kunden vernähen – es sind sogar Unikate möglich.

Stoffwindeln von der Windelmanufaktur


Welche Vorurteile haben Eltern bezüglich Stoffwindeln und wie können Sie diese entkräften?

Manche sagen, dass Stoffwindeln teurer als Wegwerfwindeln seien. Das stimmt aber nur auf den ersten Blick. Bei genauer Prüfung merkt man, dass – selbst wenn man sehr günstige Wegwerfwindeln zum Vergleich heranzieht – die Stoffwindeln immer noch günstiger sind. Auf unserer Website haben wir einen Kostenvergleich aufgestellt. Andere haben außerdem Bedenken, dass Stoffwindeln eher auslaufen als Wegwerfwindeln. Für unsere Windeln stimmt das jedenfalls nicht: Sie sind so konstruiert, dass die Saugeinlage von der wasserdichten Schicht getrennt ist. So kann nichts vorzeitig auslaufen und die Saugkraft der Einlage wird optimal ausgenutzt. Ein weiteres Vorurteil ist, dass Stoffwindeln größere Wäscheberge verursachen. Mit unserem System hält sich das aber wirklich in Grenzen, da es häufig genügt, nur die durchnässte Einlage zu wechseln. Unsere Kundinnen waschen im Schnitt maximal 1,5 Mal pro Woche Windeln. Weniger Wäsche bedeutet im Vergleich zu anderen Stoffwindeln auch weniger Waschmittel-, Wasser- und Energieverbrauch. Das heißt für Eltern: Sie sparen bei den laufenden Kosten, womit wir wieder das erste Vorurteil entkräften können.
Entkräften lässt sich auch das Vorurteil, dass Wickeln mit Stoffwindeln zeitaufwändiger ist als mit Wegwerfwindeln, oder das man häufiger wickeln müsste. Auch unterwegs und sogar im Urlaub ist es kein Problem, auf die Wegwerfwindeln zu verzichten. Für die Aufbewahrung der nassen Einlagen kann man unseren kleineren Wetbag – ein wasserdichter Beutel mit Reißverschluss – verwenden, der in jeder Wickeltasche Platz findet. Selbst Babysitter, Tagesmütter oder Kindertageseinrichtungen kommen ohne Aufwand mit unserem System zurecht.

Atelier Windelmanufaktur

Wo lassen Sie produzieren?

Alle Produkte der WindelManufaktur werden in Dresden, größtenteils in unserem Atelier genäht. Qualität ist unser oberstes Ziel und weil die Produktion direkt hier bei uns ist, können wir einen derart hohen Standard halten. Wir verarbeiten ausschließlich hochwertige Stoffe und achten auf die Herkunft der Ressourcen, Schadstofffreiheit und umweltschonende Produktion. Die WindelManufaktur ist mit der Vision gestartet, Familien in ihrem Bedürfnis nach Nachhaltigkeit zu unterstützen. Alleine in den letzten zwei Jahren haben wir unserer Umwelt schon 4.000 Tonnen Plastikmüll erspart. Wir sind stolz auf unser „Made in Germany“ und wollen nun mit Hilfe des Vertriebes über Amazon auch Kunden im Ausland beliefern – auch dort ist ein großes Potential für eine schadstofffreie und praktische Windellösung vorhanden. Zudem sind wir einer von 23 Teilnehmer des Förderprogramms „Unternehmer der Zukunft“, das von Amazon und Wirtschaftswoche initiiert wurde und kleine Unternehmen dabei unterstützt, das Online-Geschäft aufzubauen. Hier erhalten wir hilfreiche Tipps, wie wir unsere Marke noch bekannter machen und somit einen größeren Kundenkreis erreichen können.

 

Steht bei euch das Trockenwerden an? Dann lest hier unsere Tipps und Erfahrungsberichte zum Töpfchentraining.

 

Fotos: PR

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