Pigmentflecken in der Schwangerschaft? So könnt ihr sie vermeiden
Pflege, SCHWANGERSCHAFT
Alexandra Brechlin
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Sommer, Sonne und Pigmentflecken: Insbesondere in der Schwangerschaft ist unsere Haut sehr empfindlich. Bei zu viel Sonne können schnell unschöne Pigmentflecken entsehen. Was man dagegen tun kann, erfahrt ihr hier.
Beauty-Probleme in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit. Eine Begleiterscheinung der hormonellen Umstellung ist die Hyperpigmentation der Haut. Sie macht sich durch kleine braune Flecken bemerkbar, die man umgangssprachlich als Altersflecken kennt. Das Gute: Pigmenflecken oder auch Melasmen um die Mundpartie sind harmlos und bilden sich nach der Schwangerschaft meist von selbst zurück. Wer nicht darauf warten oder Flecken gar vermeiden möchte, erfährt von Hautärztin Dr. Kristin Kanja und Luna Mum, wie es funktioniert.
Sonne meiden in der Mittagszeit
So sehr wir die warmen Strahlen auch lieben, in der Schwangerschaft ist Schatten angesagt. Besonders die Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr ist zu meiden, denn hier ist das Risiko für Sonnenschäden einfach viel zu hoch! Legt also Eure Outdoor-Akivitäten wie Sport, Spazierengehen, Gartenarbeit oder Erledigungen auf den Vormittag oder den Nachmittag. Und keine Sorge: Eine leichte Sommerbräune bekommt ihr trotzdem – es dauert nur etwas länger, ist aber viel hautfreundlicher und minimiert das Risiko für Anzeichen einer frühen Hautalterung, wozu auch Pigmentflecken gehören.
Foto: gettyimages
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Prävention ist der beste Schutz
Um sich bestmöglich vor den UVA und UVB-Strahlen zu schützen, ist Sonnenschutz unverzichbar. Und das nicht nur vor dem Sonnenbad oder dem geplanten Aufenthalten im Freien, sondern jeden Tag! Die Sonnencreme sollte einen hohen Schutzfaktor haben – bestenfalls 30 oder sogar 50. Sie wird als letzter Step in der Hautpflegeroutine am Morgen aufgetragen oder kann die Tagescreme ersetzen. Wichtig: Gesicht, Hals, Dekolleté und Hände gründlich und ausgiebig eincremen. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Produkte – von der Tagescreme mit LSF, der klassischen Sonnencreme fürs Gesicht oder Sun Drops, die der Tagescreme beigemischt werden können. Die Produkte fetten und weißeln nicht. So findet jede Schwangere ihr Lieblingsprodukt.
Bilden sich trotz aller Vorsorge Pigmentflecken, kann das auch an den Genen liegen. Denn die Veranlagung dafür ist vererbbar. Beautyprodukte mit aufhellenden Wirkstoffen können nun helfen. Während in der Schwangerschaft und Stillzeit ist von Alpha-Hydroxysäuren Beta-Hydroxysäuren, Polyhydroxysäuren, Hydrochinon, Arbutin und Kojisäure abzusehen. Besser geeignet sind Produkte mit hochkonzentriertem Vitamin C und Pflanzenextrakten, die die Melaninproduktion ausgleichen. Sind die Pigmentflecken hartnäckig kann nach der Entbindung eine Laserbehandlung helfen.
1. Gitti, Glow and Protect Serum, ca. 45 Euro
2. Some By Mi, Galactomyces Pure Vitamin C Glow Serum, ca. 20 Euro
3. M.Asam, Vitamin C Glow Feuchtigkeitscreme, ca. 26 Euro
4. Babor, Refining Enzym Vitamin C Cleanser, ca. 30 Euro
Für alle, die sich einen Sun Kissed-Teint ganz ohne UV-Strahlung wünschen, sind Selbstbräuner eine Alternative, die aber mit der Ärztin abgeklärt werden sollte, da es keine gesicherte Studie darüber gibt, ob bestimmte Wirkstoffe in den Selbstbräunern dem Fötus schaden können. Ein Blick auf die INCI-Liste verrät mehr – nutzt die App Codecheck und Toxfox zur Entschlüsselung der einzelnen Inhaltsstoffe.
Shamanic, Self Tanning Hyaluron Serum, ca. 35 Euro
Marbert, Self Tan Drops, ca. 14 Euro
La Biosthetique, Soleil Self Tanning Drops, ca. 26 Euro
Wir haben mit Hautärztin Dr. Kristin Kanja aus Düsseldorf über Pigmentflecken in der Schwangerschaft gesprochen und sie gefragt, was ihr dagegen unternehmen könnt.
Warum ist die Haut in der Schwangerschaft so viel anfälliger für Pigmentflecken?
Dr. Kristin Kanja: Durch den veränderten Hormonspiegel in der Schwangerschaft, insbesondere durch den Anstieg des Progesterons und des Östrogens, kommt es zu einer verstärkten Stimulation der Melanozyten. So heißen die Pigment bildenden Zellen, die somit auch verantwortlich für eventuelle Pigmentstörungen sind.
Welche Art der Hyperpigmentierung ist während der Schwangerschaft am häufigsten?
Am häufigsten tritt in der Schwangerschaft ein Melasma auf. So bezeichnet man eine Pigmentstörung der Gesichtshaut, meist dunklere Hautstellen an Stirn, Schläfen, Wangen, Kinn und Oberlippe. Ausgelöst werden kann es durch die weiblichen Geschlechtshormone, also Östrogen- und Gestagenwirkungen, und die Sonne. Ein Melasma während der Schwangerschaft bildet sich oft nach der Entbindung langsam wieder zurück.
Ist es nicht so, dass Hyperpigmentierungen aufs Konto der UV-B Strahlen gehen, die uns vor allem in den Sommermonaten treffen?
Die UV-B-Strahlen sind energiereich, dringen aber nur bis in die Oberhaut ein. Dort sind sie mitverantwortlich für die Verdickung der Hornhaut, die sogenannte Lichtschwiele, die die Haut vor der Sonne schützt. Außerdem kurbeln sie die Vitamin-D-Synthese an und sorgen für den Neuaufbau von Pigment und damit für die Hautbräune. Zu hohe UV-B-Strahlung kann allerdings gefährliche Folgen haben. Sie ist hauptsächlich für Sonnenbrände verantwortlich, kann außerdem Pigmentschäden und in den Zellen der Oberhaut Krebs auslösen.