Kein Kita-Platz? Möglichkeiten für eine alternative Kinderbetreuung

Job, MUM

Stefanie Staiger

Der Nachwuchs ist ein Jahr oder älter und soll in die Kita - doch freie Plätze sind rar gesät. Was sind die Alternativen, wenn es mit dem Kita-Platz nicht klappt?

Das Thema ist ein echter Dauerbrenner, gerade in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln: Die (vergebliche) Suche nach einem Kita-Platz. Auch diesen Sommer wird es zahlreichen Eltern nach dem Urlaub wieder so ergehen. Aus der erhofften Unterbringung in der benachbarten Kita wird nichts, da der Andrang die freien Plätze bei weitem übersteigt. Gleichzeitig steht der Wiedereinstieg in den Job bevor. Was also tun? Wir stellen vier alternative Kinderbetreuungsmodelle vor.

Au-pair

Au-pair-girl

Ein Au-pair-Mädchen hilft im Haushalt und bei der Kinderbetreuung (Foto: Pixabay)

Ein Au-pair-Mädchen oder Au-Pair-Junge ist ein junger Erwachsener über 18 Jahren und unter 27 Jahren, der gegen Verpflegung, Unterbringung und Taschengeld bei einer Gastfamilie im Ausland wohnt und bei der Kinderbetreuung sowie im Haushalt mithilft. Im Gegenzug lernt das Au-pair die Sprache und Kultur des Gastlandes kennen. In Deutschland helfen Agenturen wie betreut.de oder AuPair.com bei der Vermittlung von Au-Pairs und Gastfamilien.

Vorteile: Eine Entlastung bei der Kinderbetreuung sowie bei kleineren Haushaltsdingen wie Einkaufen, Aufräumen oder dem Abholen von Terminen zu einem relativ geringen Preis.

Nachteile: Das Au-pair braucht ein eigenes Zimmer, das bedeutet, die Wohnung muss auf jeden Fall groß genug sein. Zudem sind viele Au-pairs noch recht jung und tun sich anfangs eventuell schwer mit der Sprache oder der Integration in eine bisher fremde Familie und Kultur.

Kosten: Das Au-pair erhält mindestens 260 Euro Taschengeld pro Monat, eine Kranken- und Unfallversicherung, kostenlose Unterbringung in einem eigenen Zimmer und alle Mahlzeiten. Zudem hat es Anspruch auf einen freien Tag pro Woche und vier Wochen Urlaub im Jahr.

Tagesmutter

Tagesmutter

Tagesmütter sind oft erfahrene Erzieherinnen (Foto: Pixabay)

Vorteile: Tagesmütter sind oft erfahrene Mütter oder ausgebildete Erzieherinnen, die eines oder mehrere Kinder bei sich zuhause betreuen. Die Kinder werden verpflegt, können miteinander spielen und haben eine feste Bezugsperson.

Nachteile: Es gibt keine festen Gebühren für Tagesmütter, die Tages- oder Stundensätze sind sehr unterschiedlich. Ein Vertrauensverhältnis muss spontan da sein oder sich aufbauen, da die Kinder in der Obhut der Tagesmutter bleiben und in der Regel in deren Wohnung und nicht zuhause betreut werden. Bei der Suche helfen unter anderem Agenturen wie hallobabysitter.de, die geprüfte Tagesmütter vermitteln. Und auch bei Tagesmüttern muß man oft lange im Vorraus suchen.

Kosten: Bei 35 Wochenstunden zwischen 700 und 1200 Euro im Monat.

(Leih-)Großeltern

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(Leih-)Großeltern können eine wertvolle Unterstützung sein (Foto:Pixabay)

Vorteile: Die eigenen Eltern vor Ort zu haben, die als Großeltern bei der Kinderbetreuung einspringen und fit und flexibel sind ist natürlich ein Riesenvorteil. Aber wer hat das schon? Inzwischen gibt es Agenturen, die „Leihgroßeltern“ vermitteln, sprich: Agile Senioren, die sich gerne um Kinder kümmern und dafür einen kleinen Obulus bekommen, zum Beispiel bei leihomas-leihopas.de

Nachteile: Manchmal sind die eigenen Eltern oder Schwiegereltern einfach altersbedingt nicht mehr so belastbar und die Betreuung muss sich auf wenige Stunden in der Woche beschränken. Mit Leihgroßeltern ist man wie bei jedem Babysitter auf eine Eingewöhnungsphase angewiesen. Die Betreuung überbrückt außerdem in der Regel nur einzelne Tage.

Kosten: Bei den Eltern/Schwiegereltern vermutlich keine, ansonsten meist in Form von Spenden für die Leihgroßeltern.

Coworking-Büro

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Flexibles Arbeiten ermöglicht ein Coworking-Büro (Foto: Pixabay)

Vorteile: In Coworking-Büros mit Kinderbetreuung teilen sich die Eltern stundenweise Arbeitsplätze, während die Kinder parallel von einem oder mehreren Erziehern betreut werden. Die Vorteile sind flexible Arbeitsmöglichkeiten und die Nähe zu den Kindern.

Nachteile: Leider gibt es Coworking-Büros mit angeschlossener Kinderbetreuung noch nicht in allzu vielen Städten. Eine Vorreiterin ist Sandra Runge, die in Berlin Coworking Toddler gegründet hat. Auch in anderen Großstädten gibt es ähnliche Angebote. Coworking-Spaces sind grundsätzlich nur eine gute Alternative für Freiberufler. Angestellte, die in ihrem Büro vor Ort sein müssen, haben leider nichts davon.

Kosten: Je nach Stundenzahl im Monat liegen individuelle Angebote zwischen ca. 160 und 400 Euro.

Slider-/Teaserfotos:  Priscilla Du Preez on Unsplash

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