Das Beyoncé-Fieber hält sich – Warum nur?

MUM, Menschen

Silvia Silko

Queen-B, Bee, Mrs. Carter, Sasha Fierce oder einfach Beyoncé – es ist egal, wie ihr sie nennt. An ihr vorbei kommt ihr nicht! She is in formation und ihre Armee aus AnhängerInnen ist unnachgiebig. Warum eigentlich?

JUNIQE-BeyoncesWorld-MottosbySinanSaydik-PosterimKunststoffrahmen

Poster von Junique, ca. 13 Euro

Es ist eine durchaus berechtigte Frage, warum die ganze Welt dieser Frau auf sämtlichen Kanälen und Möglichkeiten, trotz horrender Konzertticket-Preise und bei aller Exklusivität auf Schritt und Tritt folgt. Man braucht gar nicht lange oder genau hinzuschauen um zu erkennen, dass es sich bei Beyoncés Welt um eine perfekte, lückenlose Inszenierung handelt. Ein Theater, dass unermüdlich die Geldmaschine anwirft und an dem wir alle Abperlen wie Regentropfen auf einem frisch gewachsten Auto.

In guten wie in schlechten Zeiten: Hauptsache Aufmerksamkeit

Brauchen wir dieses Schauspiel? Scheinbar schon. Und Beyoncé hält die Zügel der Marionetten fest in der Hand. Sie sagt, wo es lang geht. Ihr Album „Lemonade“ war nicht nur ein musikalischer Meilenstein, auch persönlich und inhaltlich glaubten Fans und HörerInnen plötzlich an die Nahbarkeit ihrer Queen B: Die angeblichen Seitensprünge Jay-Zs wurden hier besungen. Mal aggressiv, mal flehend, mal stark, mal verletztlich – aber vor allem so grausam ehrlich. Zumindest ließ uns Beyoncé genau dies glauben.
Tatsächlich passte dieses plötzliche Ehechaos, so wohl inszeniert, so hübsch in Musikvideos und Lyrics festgehalten, zum Medienleben Beyoncés: Die glückliche, problemfreie Ehe hatten sie und Jay-Z ja lange genug zum Besten gegeben – und irgendwie muss die Außenwelt ja bei Laune gehalten werden. Die Tatsache, dass Fans das Album nur auf Tidal, dem Musik-Streamingdienst von Jay-Z, hören können, spricht jedenfalls sehr stark für die Inszenierung der Seitensprünge Jay-Zs.

via GIPHY

Schwanger? Schwangerer? Beyoncé!

Wenn jemand schwanger ist, dann Beyoncé. Und wenn sie will, dass wir sehen, wie schwanger sie ist, dann sehen wir es auch. Ob es uns gefällt oder nicht. Im Gegenzug bleibt eine Schwangerschaft bei Queen B auch im Verborgenen. Beyoncés erste Schwangerschaft jedenfalls war so dezent und schnell vorbei, dass sogar darüber debattiert wurde, ob Blue Ivy überhaupt tatsächlich von ihr ausgetragen wurde. Die Schwangerschaft mit ihren Zwillingen jedoch wird bis ins allerletzte Detail ausgeschmückt und mit der Außenwelt geteilt. So wurde auch ihre aktuelle Schwangerschaft über Instagram bekannt gegeben und das dazugehörige Bild wurde sofort überall geteilt, verfälscht, zum Thema gemacht:

 

Ein Beitrag geteilt von Beyoncé (@beyonce) am

Wir lieben das Theater!

Was also ist los mit uns? Was wollen wir von Beyoncé? Warum funktioniert ihre Inszenierung so gut? Wir lehnen uns jetzt mal aus dem Fenster und bieten drei Gründe, warum alle verrückt nach Beyoncé sind:

Baby-Body von Junique, ca. 20 Euro

1. Perfektion: Wir alle lieben das Perfekte, das, was wir selbst nicht sein können. Das bedeutet nicht, dass Mrs. Carter perfekt ist, aber sie ist perfekt darin, uns nur genau diese Seite zu zeigen. Alles andere bleibt im Verborgenen. Wer weiß, vielleicht finden Wissenschaftler in 100 Jahren eine dunkle, wohl gehütete Box, in der die wahre Beyoncé Knowles Zeugnis über sich selbst abgibt. Allerdings wird uns das dann auch nichts mehr bringen…

2. Entwicklung: Beyoncé ist vom ersten Tag ihrer Karriere nie dieselbe geblieben. Zwar strahlt sie immer noch eiserne Disziplin aus, aber das ist auch das Einzige. Ansonsten ist aus der Girl-Band-Leaderin irgendwann eine Solo-Künstlerin geworden. Eine, die zwischendurch an der Seite von Jay-Z glänzte, dann alleine strahlte und mittlerweile wie keine Andere das Schwarzsein und das Frausein thematisiert. Ob das nun ebenfalls Teil ihres Theaters ist, sei dahin gestellt. Wirkung und Tiefgang hat es dennoch und ist deshalb wichtig.

3. Qualität: Man kann sagen was man will. Queen-B ist einfach wahnsinnig gut! Sie schafft es, sofort zur Ikone zu werden, mit allem, was sie tut. Ob es der perfekt aufgenommene Pop, ihre Auftritte oder Shooting sind – alles hat Hand und Fuß. Wenn Beyoncé will, kann sie das Internet übernehmen, auf Twitter trenden, meist geliktes Bild auf Instagram sein oder aber Dikussionsthema Nummer eins bieten – da kann Kim Kardashian noch so viele Champagnergläser auf ihrem Hintern balancieren. Klar – Beyoncé macht all dies nicht alleine. Sie hat ein gutes Team, aber die Auswahl dessen und das eigene Gespür haben sie dorthin gebracht, wo sie ist.

Also lasst uns alle noch so unsinnigen Produkte kaufen und endlich einsehen: Wir alle laufen mit, in Beyoncés Formation.

 

Das schicke T-Shirt auf dem Titelbild ist ebenfalls von Junique und kostet etwa 25 Euro.

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