Mikroplastik in Babypflege – So erkennt ihr sie

BABY, Pflege

Alexandra Brechlin

Jeder Mensch isst wöchentlich eine Kreditkarte in Form von Mikroplastik, das zumindest behauptet eine von WWF veröffentlichte Studie. Noch ist unklar, was auf Dauer mit dem menschlichen Organismus macht. Doch insbesondere Kinder und Babies will man gegen schädliche Umwelteinflüsse schützen. Aber wie?

Wie viele Partikel tatsächlich vom Körper aufgenommen werden und welchen Schaden sie im Körper anrichten, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Doch die Gefahr von Mikroplastik rückt immer mehr in den Fokus.

Im globalen Durchschnitt nimmt jeder Mensch pro Tag bis zu 1769 Mikroplastik-Partikel allein durch Trinkwasser auf, sagen Wissenschaftler. Mehrere Studien an Tieren haben die kleinen Partikel zudem in deren Blutbahn, den Lymphgefäßen und der Leber nachgewiesen. Insbesondere bei Fischen und Vögeln wurde dabei eine Veränderung der Darmzotten, Leber-Hirn-Störungen und Störungen bei der Eisenaufnahme nachgewiesen.

Weichmacher können Wachstum beeinflussen

Besonders für Kinder kann es also riskant sein, wenn sie Mikroplastik in größerer Menge aufnehmen. Besonders heimtückisch sind dabei die sogenannten Weichmacher in der Kosmetik. Denn diese können unter Umständen ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen wirken und damit das Wachstum, das bei Kindern fast ausschließlich hormonell gesteuert ist, beeinflussen. Auch hier fehlen noch genaue Studien.

Viele Pflegeprodukte enthalten Weichmacher

Wer jetzt glaubt, dass Kinder- und Babypflegeprodukte, die ja ohnehin als streng kontrolliert gelten, ohne Weichmacher auskommen, der irrt sich leider. Noch immer findet sich in vielen Babyprodukten Mikroplastik, insbesondere in Sonnencremes. Wer hier sicher gehen will, sollte darum anstatt zu chemischen, lieber zu mineralischen Filtern greifen.

Sonnencreme ohne Mikroplastik

 


Warum überhaupt Mikroplastik?

Der Grund warum viele Firmen überhaupt zu Mikroplastik greifen ist eigentlich nur ein „Wohlfühleffekt“. So sorgt Plastik zum Beispiel dafür, dass ein Shampoo oder Duschgel besser schäumt. Dieser Schaum hat keinen Effekt darauf wie sauber das Produkt wirklich macht, aber als Verbraucher unterliegt man gerne dem Trugschluss: „Mehr Schaum = mehr Sauberkeit und Pflege“.

Andere Kunststoffe und Weichmacher sorgen zudem für einen sogenannten „Conditioning-Effekt“ wodurch Haut und Haare durch das Produkt scheinbar glatter und weicher werden. Alles was Mikroplastik jedoch in Wirklichkeit macht, ist sich wie ein dünner Film auf die Oberfläche zu legen, anstatt Haut oder Haare wirklich zu reparieren.

 

Babypflege ohne Mikroplastik

 

 

Wie kann man Mikoplastik in Produkten erkennen?

Mithilfe von Apps wie Codecheck und ToxFox kann man ganz einfach schädliche Stoffe in Alltagsprodukten erkennen. Dafür muss man die Produkte vor dem Einkauf scannen und erfährt sofort, ob und welche Schadstoffe enthalten sind. ToxFox ist speziell für Kosmetikprodukte und Spielzeuge geeignet, mit Codecheck werden Nahrung, Kosmetik, Haushalts- und Kinderprodukte gescannt.

Sollte keine der Apps beim Einkauf „zur Hand“ sein, muss man nicht Chemie studiert haben, um Mikroplastik in der Inhaltsstoffliste zu erkennen. Häufig ist das Plastik an den Inhaltsstoffen mit Endungen wie „-polymer“ oder „-polyamide“ erkennbar. Der Mikroplastik-Einkaufsratgeber des BUND listet zudem die häufigsten Kunststoffe in Kosmetika auf. Dazu gehören unter anderem: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC) und Polystyren (PS).

 

Bild: istock

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