Lauflernhilfen – ja oder nein?

BABY, Spielen, Wissen

Rebekka Rein

Immer mit der Ruhe! Genau wie beim Zahnen und Sprechenlernen gilt auch beim Laufen: Jedes Kind folgt seinem eigenen Rhythmus. Ihr solltet Geduld und Vertrauen in euer Kind haben, um es seine individuelle Entwicklung unbeeinflusst durchleben zu lassen. 

Im Durchschnitt machen Babys im Alter von 14 Monaten die ersten Gehversuche, mit 16 Monaten können sie meist laufen. Dauert es etwas länger, besteht aber kein Grund zur Beunruhigung – selbst wenn das Kind schon 18 oder 20 Monate alt ist. Jedes Baby entwickelt sich ganz individuell.

Auch beim Laufenlernen: Übung macht den Meister

Der Weg zum ersten Schritt ist weit. Er beginnt mit dem Hochziehen an einem Möbelstück, dabei halten sich Kinder im Stehen noch mit beiden Händen fest. Das könnt ihr mit dem Nachwuchs ein bisschen trainieren: Zeigt dem Kind ein Spielzeug in seiner Reichweite, es wird nicht widerstehen können und danach greifen. In diesem Moment hält sich das Kleine dann nur mit einer Hand fest und schult so seinen Gleichgewichtssinn.

Foto: Gettyimages

Irgendwann lässt das Kleine beide Hände los und ein erster Meilenstein ist erreicht: Das Kind steht freihändig. Anfänglich zwar nur für kurze Zeit, aber nach ein paar Wochen Übung hat es meist den Trick mit der Balance raus. Ganz unbewusst folgen dann oft die ersten wackeligen Schritte. Manchmal wird das Kind davon selbst so überrascht, dass es sich erst mal fallen lässt, um weiter zu krabbeln. Aber mit 16 Monaten sind Kinder dann meist recht sicher auf zwei Beinen unterwegs und kaum noch aufzuhalten.

Damit die kleinen Entdecker die Wohnung gefahrlos erkunden können, solltet ihr spitze Kanten polstern, gefährliche Treppen mit einem Sperrgitter abriegeln, Zerbrechliches außer Reichweite bringen und Stolperfallen beseitigen. Die eine oder andere Bruchlandung ist dennoch unvermeidbar. Dann sind aufmunternde Worte und ein Lächeln gefragt. Oft weinen die Kids nämlich nur, weil sie sich vor den panischen Mienen der Eltern erschrecken und nicht unbedingt, weil sie sich beim Sturz besonders weh getan haben.

Ab wann benötigt mein Kind Lauflernschuhe?

Bei den ersten Schuhen unterscheidet man zwischen Krabbelschuhen und Lauflernschuhen. Krabbelschuhe sind ganz weich, und können ab dem Moment genutzt werden, ab dem euer Kind sich hochzieht. Sie bieten eine rutschfeste Sohle und auch draußen genügend Schutz für die Füße. Sobald euer Kind dann wirklich läuft, könnt ihr euch um richtige Lauflernschuhe kümmern. Erfahrt mehr darüber in diesem Artikel:

Lauflernhilfen – diese sollte man besser meiden

Es gibt zahlreiche Lauflernhilfen, die die motorische Entwicklung von Babys fördern. Dabei unterscheidet man zwischen sogenannten Gehfreis – auch bekannt als „Babywalker“ – und Lauflernwagen. Unter Experten gelten Gehfreis als absolutes No-Go. In diesen berollten Gestellen können sich Babys halb sitzend, halb strampelnd fortbewegen. Sie sind für Kinder, die noch nicht laufen könne, ab einem Alter von sechs Monaten, konzipiert. Das Kind wird in den Babywalker hineingesetzt und durch einen Gurt an den Beinen gehalten – eine ungesunde Haltung, weil die Wirbelsäule dabei falschen Belastungen ausgesetzt wird. Meist berühren die Babys den Boden nur mit den Zehen, was Fußfehlstellungen und Muskelverkürzungen zur Folge haben kann.

Somit behindern Gehfreis eher die natürliche motorische und physiologische Entwicklung, als dass sie sie fördern. Tests haben ergeben, dass Kinder, die häufig Gehfreis nutzen, später laufen lernen als jene, die ohne Hilfsmittel auskommen. Zudem können damit – selbst unter elterlicher Aufsicht – schwere Stürze, Verbrühungen und andere Unfälle nicht ausgeschlossen werden.

Diese Lauflernhilfen sind zu empfehlen

Besser und sicherer sind Lauflernwagen für Kleinkinder ab einem Alter von etwa neun Monaten. Sie ähneln einem Rollator oder Rasenmäher. Das Kind kann sich an der Schiebestange festhalten und den Wagen vor sich herschieben. So kann sich der Gleichgewichtssinn des Babys uneingeschränkt entwickeln und die Körperhaltung wird durch die Lauflernhilfe nicht negativ beeinflusst. Hier ziegen wir euch einige verschiedene Modelle.

Kinder zweckentfremden gerne auch Haushaltsgegenstände wie Wäschekörbe und Staubsauger und funktionieren sie zum Schiebespielzeug um. Wenn ihr einen Lauflernwagen kaufen möchtet, solltet ihr darauf achten, dass das Modell kippsicher ist, da Kleinkinder sich von allen Seiten daran hochziehen. Je breiter der Radabstand, desto sicherer der Stand. Mit einer Art Bremse lässt sich bei vielen Wagen auch der Rollwiderstand einstellen, damit das Gefährt nicht zu schnell wird, wenn das Kind noch wackelig auf den Beinen ist. Wir empfehlen außerdem Gummiräder: Diese schonen nicht nur empfindliche Böden, sondern auch die Nerven der Eltern weil sie weniger Geräusche machen.

 

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