Isabell Horn: „Ich wünsche mir Mitgefühl statt Mom-Bashing“

MUM, Menschen

Stefanie Staiger

Isabell Horn ist Schauspielerinn, Influencerin, bald zweifache Mama und das neue Gesicht der Kampagne #coolmomsdontjudge. Beim Event von Löwenzahn Organics in Berlin erklärt sie, warum sie sich von anderen Müttern mehr Mitgefühl und Verständnis wünscht und warum sie das ständige "Mom-Bashing" nervt.

Die Frühlingssonne lacht an diesem Nachmittag über Berlin. Und auch Isabell Horn hat Grund zum Strahlen. Die 35-jährige Schauspielern, bekannt aus der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, ist im siebten Monat schwanger und freut sich auf ihr zweites Kind. Zusammen mit ihrem Freund Jens Ackermann hat Isabell Horn bereits Tochter Ella (2). Baby Nummer 2, das hat die Influencerin auf Instagram verraten, wird ein Junge. Doch Isabell Horn kennt auch die weniger schönen Seiten des Mama-Seins. Weil sie sich gegen „Mom-Bashing“ stark macht, ist sie das neue Gesicht von #coolmomsdontjudge. Die Initiative wurde im Frühling 2018 von Löwenzahn Organics ins Leben gerufen und findet seitdem großen Zuspruch.

Viele Mütter fühlen sich von anderen Frauen kritisiert

Diskussionsrunde im Wunderhaus Berlin: Isabell Horn, Carmen Lazos-Wilmking (Löwenzahn Organics) und Camilla Rando (Mummy Mag) Foto: Privat

Jede zweite Mutter fühlt sich wegen der Kritik anderer als schlechte Mutter. Das ergab eine Studie, die Löwenzahn Organics im Mai 2018 in Auftrag gegeben hat. Drei von vier befragten Müttern mit kleinen Kindern gaben an, dass sie schon für den Umgang mit ihren Kindern kritisiert wurden. Ungefragt. Einfach so. Und oft verletzend. Solche Kommentare kennt auch Isabell Horn. „Man wird als Mutter schnell in Schubladen gesteckt. Die Still-Schublade, die Flaschen-Schublade, die Impf-Schublade…Dann macht man es falsch – egal, wie man es macht! Statt Dinge zu hinterfragen, wird gleich geurteilt. Vielleicht hätte die Mama, die ihrem Baby die Flasche gibt, ja gern gestillt. Aber es hat nicht funktioniert! Vielleicht hätte man gern eine natürliche Geburt gehabt. Aber am Ende ging nur ein Kaiserschnitt. Ist man deshalb gleich eine schlechte Mutter? Nein!“, findet die Schauspielerin.

Junge Mütter sind verletzlich

Gerade beim ersten Kind ist man ohnehin noch unsicher, weiß oft nicht, was richtig oder falsch ist und fühlt sich durch Kommentare schnell angegriffen. Das ging auch Isabell Horn so. „Ich habe nach der Geburt meiner Tochter relativ schnell Gewicht verloren und hatte auch bald wieder mein Ausgangsgewicht. Aber nicht, weil ich Diät gehalten hätte – wie mir vorgeworfen wurde. Ich war einfach völlig übermüdet und fertig und überfordert. Da sind die Pfunde von allein gepurzelt. Dabei ging es mir überhaupt nicht gut in dieser Zeit. Da hätte ich mir mehr Verständnis und auch Mitgefühl gewünscht. Nicht, dass ich mich rechtfertigen muss.“

„Man braucht als Mutter ein dickeres Fell“

Auf ihrem Instagram- und Facebook-Account sowie ihrem YouTube-Kanal lässt Isabell Horn ihre Follower an ihrem Mama-Leben teilnehmen. Auch gibt es immer wieder Kommentare, die kritisch oder abwertend sind. „Als ich mit meinem Freund an die Ostsee gefahren bin, nur wir beide, kamen Bemerkungen wie: Das ist schlecht für die Bindung! Dafür ist deine Tochter noch viel zu klein!“, erzählt Isabell. Doch mittlerweile hat die 35-Jährige gelernt, sich nicht mehr alles so zu Herzen zu nehmen. „Ich habe mir ein dickeres Fell zugelegt und lasse Dinge inzwischen auch an mir abprallen. Am Anfang waren das nur ein paar dünne Haare. Aber inzwischen ist ein dickes Bärenfell.“


Isabell Horn wünscht sich Mitgefühl von Müttern

„Es ist doch schade, dass gerade Frauen untereinander so kritisch sind. Dabei sitzen wir Mütter alle im selben Boot“, sagt die Schauspielerin. „Da können wir uns von den Männern was abschauen: Die sind Kumpels, Freunde. Oder sie machen ihr Ding. Aber es wird nicht ständig verglichen.“ Im Alltag würde sie sich oft mehr Mitgefühl wünschen. „Jede von uns kennt doch solche Situationen: Das Kind brüllt im Supermarkt. Man hat alle Hände voll. Dann fällt auch noch was runter. Stress pur! Da hilft manchmal schon ein mitfühlendes Lächeln oder eine helfende Hand statt kritischer Blicke“, sagt Isabell.

Genau dafür wirbt auch die Initiative #coolmomsdontjudge: Solidarität unter Müttern. Mitgefühl statt Vergleiche. Spontane Hilfe statt Neid oder abwertender Kommentare. Und mehr Lob! Denn Mütter sind Multi-Taskerinnen und leisten jeden Tag eine ganze Menge. Deshalb gab es beim Löwenzahn Organics Event im Wunderhaus Berlin für alle Teilnehmerinnen zum Abschied auch wunderbar illustrierte Komplimente-Karten. Denn „Mom is just a reflection of Wow.“ Yes!

Was haltet ihr von Mom-Bashing? Total überbewertet oder traurige Realität? Hier gibt es zwei Erfahrungsberichte! Auch Autorin Laura Ewert kennt die „Mommy Wars“ und findet: Das schlimmste am Mama-Sein sind die anderen Mütter…

 

 

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