Neue Studie: Wie sieht die moderne Vaterrolle aus?

FAMILIE, Menschen

Fenke Gabriel-Schwan

Väter sind der Meinung, dass sich ihre Rolle zum Positiven geändert hat. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der hkk Krankenkasse. Dennoch wünschen sich über 80 Prozent mehr Zeit mit ihrer Familie. Sie geben an, unter dem Spagat zwischen Job und Vaterrolle zu leiden.

Ein Blick auf die Zahlen

Nur jeder dritte Vater geht im Elternzeit. Und davon entscheidet sich die Mehrheit für das Minimum von zwei Monaten. Als Grund für die Zurückhaltung der Väter beim Elterngeld nennt Studienleiter Dr. Bernard Braun vom Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) die fehlende Unterstützung durch die Arbeitgeber. Hinzu kommt, dass Frauen tendenziell weniger verdienen. Oft reicht ihr Einkommen nicht für die ganze Familie, wenn der Mann über längere Zeit nur Elterngeld bezieht.

Die Vaterrolle im Vergleich zu den Müttern

Väter verbringen immer noch mehr als die Hälfte des Tages an ihrem Arbeitsplatz und nur 14 Prozent ihrer Zeit aktiv mit dem Kind. Mütter wenden hingegen mehr als die Hälfte des Tages für die Versorgung ihres Nachwuchses auf. Für den Job opfern sie – nach Einschätzung der Väter – nur 31 Prozent der Zeit. So ist es nicht verwunderlich, dass Männer ihrer Partnerin als Vertrauensperson und Erzieherin für die Kinder eine größere Bedeutung beimessen. Als Versorger und Spielkamerad sehen sie sich hingegen auf Augenhöhe mit den Müttern.

Wunsch vs. Realität

Im Vergleich zu ihren eigenen Väter gibt die aktuelle Papa-Generation an, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und auch mehr Verantwortung zu übernehmen. Dennoch wünscht sich die deutliche Mehrheit (über 80 Prozent) noch mehr Zeit mit ihren Kindern. Dr. Braun fordert deshalb, die beruflichen Rahmenbedingungen für Mütter stärker in den Fokus zu rücken, damit Männer ihre Vaterrolle wie gewünscht ausleben können.

Akzeptanz der Elternzeit nach Branchen

Während die Elternzeit im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der IT- und Telekommunikationsbranche eine hohe Anerkennung erfährt, wird sie im Handel und im Baugewerbe wenig angenommen. „Nach wie vor fehlt in
vielen Betrieben das Verständnis für Väter, die ihr krankes Kind
pflegen oder sich während der Ferienzeit aktiv um ihre Kindern
kümmern möchten. Dabei besteht dringender Nachholbedarf“, fasst Dr. Braun zusammen. 41 Prozent der befragten Väter sehen das auch so und wünschen sich vom Arbeitgeber mehr Unterstützung, beispielsweise in Form von flexibleren Arbeitszeiten und besseren Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. In den Unternehmen muss ein Umdenken zum Rollenverständnis stattfinden. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre schon mal, wenn Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen.

Foto: Pixabay

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